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History of the Alpenquarter

Der Haflinger ist ein Gebirgspferd, das heute in erster Linie als robustes Freizeitpferdzum Reiten eingesetzt wird. Offiziell zählt der Haflinger zu den Ponyrassen bzw. Kleinpferderassen. Das erste geklonte Pferd, Prometea, ist von dieser Rasse.

Farbe 

Während es anfangs auch Braune und Rappen gab, ist heute nur noch die Fuchsfarbe in Kombination mit dem Gen Flaxen, sogenannte Lichtfüchse vorhanden. Die Fuchsfarbe kommt in allen Variationen von Kohlfuchs bis zum Hellfuchs vor. Die Kohlfuchsfarbe ist jedoch selten]. Stichelhaar oder „Edelflecken“ sind unerwünscht und können zum Ausschluß aus der Zucht führen. Das Langhaar variiert von Flachsfarben bis weiß, Farbunreinheiten sind unerwünscht und können zum Ausschluß aus der Zucht führen.

Häufig werden Bauch, Beininnenseiten durch das Gen Pangaré aufgehellt und es tritt ein Mehlmaul auf. Kopfabzeichen von der Flocke bis zur Blesse sind erlaubt und erwünscht aber nicht Bedingung. Stärker ausgeprägte Abzeichen, wie beispielsweise eine Laterne sind unerwünscht und können zum Zuchtausschluß führen. Beinabzeichen sind unerwünscht, ein einzelnes Beinabzeichen bis zu einer halben Schiene wird jedoch nicht negativ beurteilt, während größere Beinabzeichen und mehr Beinabzeichen zu Punktabzügen bis hin zum Ausschluß führen können.

Kopf und Körperbau 

Kopf

Haflinger haben einen absolut und relativ kleinen und kurzen, sowie edlen und trockenen Kopf mit breiter und langer Stirnpartie. Die Augen sind groß, die Nüstern weit und die Ohren klein und beweglich.

Während der Stammhengst Folie 150cm hoch war und seine zur Zucht verwendeten Söhne eine Widerristhöhe zwischen 139 und 146cm hatten, war der durchschnittliche Haflinger kleiner. Von 1925 bis 1980 lag die Widerristhöhe in allen Untersuchungen durchschnittlich etwa bei etwa 137cm. Inzischen wurde sie durch gezielte Zuchtwahl auf 140 bis 155 cm erhöht. Bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, dürfen sie 2cm kleiner sein.

Zuchtziel ist ein gut bemuskelter, jedoch schlanker Hals ohne Unterhals, langer Rücken mit guter Gurttiefe und kräftige Lendenpartie. Beine mit trockenen Gelenken und harten Hufen, stark gefesselt. Teilweise kommt ein schwach ausgeprägtes Sprunggelenk mit starker Gliemaßenwinkelung als Fehler vor.

Interieur 

Haflinger in Südtirol

Haflinger waren auf Hochalmen gezogene Gebirgspferde. Durch ihre Herkunft von kleinen Bergbauernhöfen fand eine Auslese zugunsten der Genügsamkeit statt, so daß Haflinger sehr leichtfuttrig sind. Sie galten ursprünglich als spätreif, da ihre Entwicklung durch knappe Fütterung im Winter verzögert wurde und Stuten deshalb das erste mal mit vier Jahren gedeckt wurden. Inzwischen werden sie gewöhnlich schon mit drei Jahren gedeckt. Im Vergleich zu anderen Rassen haben Haflinger eine besonders lange Zuchtverwendungsdauer - Hengste und Stuten, die im Alter von fünfundzwanzig Jahren noch zur Zucht verwendet werden, sind keine Seltenheit. Außerdem weisen sie eine sehr hohe Fruchtbarkeit auf.

Wenn man sie angemessen behandelt sind Haflinger sehr leistungsbereit, gutmütig, nervenstark. Außerdem sind sie Trittsicher, vielseitig verwendbar.

Zuchtgeschichte 

Haflinger wurden anfangs als Saumpferde verwendet

Bis zum Ende des ersten Weltkrieges 

Die engere Heimat des Haflingers ist der in Südtirol
 gelegene Tschögglberg, ein Hochplateau zwischen  EtschSarn und Talfer. Es weist Höhenlagen zwischen 1500 und 2000 Metern auf. Viele der dortigen Orte waren damals nur über Saumpfade zu Fuß oder mit Hilfe der einheimischen Pferde erreichbar. Das Heimatgebiet des Haflingers hatte recht karge Futterverhältnisse, was ein kleines, untersetztes und anspruchsloses Gebirgspferd entstehen ließ, das zwischen dem Etsch- und Sarntal anzutreffend war. Staffler beschrieb sie 1847 in seiner Topographie von Tirol und Voralberg als "kleine leichtfüßige Pferdchen", die "besonders ausgezeichnet sind". Unter den Orten, in denen dieser Landschlag anzutreffen ist, wird auch Hafling, das dem Haflingern seinen Namen gab, aufgezählt. Dieser Landschlag wurde durch orientalische und Noriker Hengste beeinflußt, die im Sarntal aufgestellt wurden.

1874 wurde der Hengst "249 Folie" geboren, ein Sohn des halborientalischen Hengstes "133 El Bedavi XXII" und einer einheimischen Stute. Seine Fohlen waren so vielversprechend, daß das damalige Ackerbauministerium den Auftrag gab, alle guten edlen Fohlen aufzukaufen und die Zucht mit seinen Nachkommen bei den Bauern stark zu subventionieren. Auf drei von Folies Söhnen, nämlich "14 Folie", 37 Laas" und "liz. 252/233 Hafling" gingen schon vor dem ersten Weltkrieg alle Beschäler der Haflingerzucht zurück.

Nach dem ersten Weltkrieg fiel mit der Auflösung der Donaumonarchie Südtirol und damit auch das Sarntal und der Tschögglberg an Italien. Da das nach Abschluß der Decksaison geschah, befanden sich bis auf fünf Hengste alle Vatertiere im steirischen staatlichen Hengstdepot in Österreich während sich in Italien die Stutengrundlage der Rasse befand.

Haflingerzucht in Italien, vor allem Südtirol: Aveligneser [Bearbeiten]

Haflinger in Südtirol

Von Italien wurden nach dem ersten Weltkrieg einige Zuchthengste zugekauft und auf die Deckstationen verteilt, um die Zucht wieder aufzubauen. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage exportierte Italien etwa 350 Zuchtstuten nach Bayern und Österreich, so daß in Südtirol 1938 nur noch 168 reingezogene Zuchtstuten vorhanden waren. 1931 erschien der erste Band des Stammbuches der in Südtirol gezüchteten Haflinger, wodurch die Rasse eine Aufwertung erfuhr.

Nachdem die Zuchtarbeit während des zweiten Weltkrieges zum Erliegen gekommen war und 1946 wieder aufgenommen wurde, kam es 1947 zur Gründung des Verbandes der Südtiroler Haflinger-Pferdezuchtgenossenschaft Alto Adige. Infolgedessen breiteten sich die Haflinger in ganz Italien bis Sizilien aus. Die Hengste, die sich in Besitz der Genossenschaft befanden wurden je nach Bedarf in den unterschiedlichen Landesteilen eingesetzt.

Einige Autoren betrachteten den italienischen Haflinger unter der Bezeichnung Aveligneser als eigenständige Rasse. Da der Italienische Verband der Haflingerzüchter (ANACRHAI – Associazione Nazionale Allevatori Cavalli di Razza Haflinger Italia) inzwischen Mitglied der Welt Haflinger Vereinigung ist, muß diese Ansicht als veraltet gelten.

1984 umfaßte der Zuchttierbestand in Südirol etwa 2000 Haflingerstuten und 28 Hengste. Jedoch waren 1/3 der Stuten nicht reinrassig. In ganz Italien gab es 5700 Zuchtstuten und 251 Hengste. 2007 gab es in Italien etwa 5500 Zuchtstuten mit höchstens 1,57% Fremdblut und 248 Hengste, der Gesamtbestand lag bei gut 10.000 Haflingern

Haflingerzucht in Österreich, vor allem Nordtirol [

Nach dem ersten Weltkrieg wählte das Ackerbauministerium das in seinen natürlichen Bedingungen ähnlich gelagerte und dem Ursprungszuchtgebiet benachbarte Nordtirol, um die Haflingerzucht dort neu aufzubauen. Bereits 1919 bezogen die in deutscher Hand verbliebenen Zuchthengste dort ihre neuen Beschälstationen. Neben Huzulen die zur Verdrängungszucht verwendet werden sollten, wurden 100 original Haflinger Stuten aus Italien zugekauft. 1921 wurde dort der erste Zuchtverband gegründet, weitere folgten nach, 1938 bildeten insgesamt 10 Zuchtvereinen den Südtiroler Zuchtverband.

Ab 1938 stieg die Haflingerzucht sprunghaft an, da die Wermacht einen großen Bedarf an Tragtieren hatte und alle verfügbaren Haflinger und haflingerähnlichen Tiere ankaufte. Im Fohlenhof von Zams wurden die Junghengste aufgezogen, die am Besten den Ansprüchen der Wermacht entsprachen und deshalb im Alter von vier Jahren daraus vor allem die kleinsten und edelsten Hengste als Zuchthengste ausgesucht. Da diese im Typ und Modell nicht dem klassischen Haflingertyp entsprachen, wurde dies nach Ende des Krieges als Züchterischer Rückschritt betrachtet.

Nach Ende des zweiten Weltkrieges brach der Absatz der Fohlen zusammen, das das Militär nicht mehr so viele Tragtiere benötigte. Deshalb schlossen zuerst der Haflinger Zuchtverein Zams und ab 1947 die anderen Zuchtvereine alle nicht reinrassigen Stuten aus der Zucht aus. 1947 wurde der Fohlenhof Ebbs gegründet, um eine geordnete Hengstaufzucht zu sichern. Im gleichen Jahr und erneut 1958 wurde das Stutenmaterial gesichtet und alle Stuten der Qualitätsklasse IV aus der Zucht ausgeschlossen. Dadurch wurde die Durchschnittqualität des Stutenbestandes deutlich angehoben und Tirol zum Hochzuchtgebiet des Haflingers. Seit 1948 sind etwa 180 Zuchthengste in andere Länder verkauft worden, so daß Österreich die weltweite Haflingerzucht entscheidend beeinflußt hat.

1985 gab es in Österreich etwa 5000 Zuchtstuten, etwa 1600 davon standen in Tirol. In Österreich gab es 163 Zuchthengste, 36 davon in Tirol.

Haflingerzucht in Westfalen

Haflingerzucht in Deutschland

Die ersten Haflingerimporte nach Bayern gab es schon vor dem ersten Weltkrieg. Bis zum Beginn der Staatlichen Förderung der Haflingerzucht waren etwa 80 Stuten vorhanden. 1936 importierte die Wermacht 30 Haflingerstuten und stellte im Haflinger Gestüt Wiesen bei Oberaudorf auf. Nach dem Anschluß von Österreich an das deutsche Reich 1938 wurden 168 weitere Stuten aus Österreich und 112 Stuten aus Südtirol nach Bayern importiert.

Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Haflingerzucht für die Zwecke des Militärs massiv gefördert, sowohl durch Anakuf und Aufzucht der Fohlen durch den Staat als auch durch Beihilfen beim Ankauf und Haltung von Zuchtstuten. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges brach der Absatzmarkt wie in Österreich zusammen.

Dennoch hielten diverse Züchter der Rasse die Treue und der Haflinger breitete sich ins gesamten Bundesgebiet aus. 1984 gab es in der BRD etwa 5700 Zuchtstuten und 309 Zuchthengste, davon standen etwa 2500 Stuten und 92 Hengste in Bayern.

Die DDR importierte zwischen 1956 und 1961 die ersten 51 Haflinger-Zuchtstuten und 5 Hengste zur Zucht für Landwirtschaftliche Zwecke. Als später eher ein vielseitiger Pferdetyp gewünscht wurde kreuzten sie Araber ein um die Reitpferdeeigenschaften zu verbessern. 1985 umfaßte der Zuchtbestand in der DDR 60 Hengste, 1984 etwa 1700 Stuten, von denen viele einen arabischen Blutanteil hatten.

Seit 2008 werden deutsche Haflinger in das Zuchtbuch für Haflinger und das Zuchtbuch für Edelbluthaflinger aufgeteilt. Es gibt in Deutschland etwa 4.450 reinblütige Haflinger-Zuchtstuten und etwa 2.260 Edelbluthaflinger-Zuchtstuten.

Weitere Länder und die Welt Haflinger Vereinigung 

Haflinger beim Springen

Während die meisten schweren Kaltblutrassen nach dem zweiten Weltkrieg durch die Einführung des Traktors erheblich an Bedeutung verloren, verbreitete sich der Haflinger gerade in dieser Zeit als Ergänzung zum Traktor auf alle Kontinente aus.

Die Welt Haflinger Vereinigung wurde 1976 am Fohlenhof Ebbs gegründet. Sie ist eine weltweit agierende Organisation, bei der alle wichtigen Haflinger-züchtenden Länder und alle wichtigen Haflinger-Zuchtorganisationen außer Deutschland Mitglied sind. Die Welt Haflinger Vereinigung, wurde durch der Österreicher Otto Schweisgut, Willi Krapf aus der Schweiz, Leon Le Petit aus Frankreich und Mary Bromiley aus England gegründet und geleitet. Im Laufe der Zeit wuchs die Anzahl der Mitglieder. Von der Gründung bis zum Jahr 2000 war Otto Schweisgut Präsident, danach wurde der Zuchtleiter des Tiroler Verbandes, Johannes Schweisgut, zu seinem Nachfolger gewählt. Die Welt Haflinger Vereinigung legt Zuchtziel und Typausrichtung des Haflingers zu einem modernen Freizeitpferd weltweit fest, regelt die Beurteilungskriterien für internationale Veranstaltungen und legt das Reglement für Leistungsprüfungen im Haflinger Eignungstest fest. Heute hat die Welt Haflinger Vereinigung 21 Mitgliedsorganisationen in 22 verschiedenen Nationen und 4 Kontinenten. Die Welt Haflinger Vereinigung erlaubt Haflinger bis 1,56% Fremdblut, besteht aber für die Weiterzucht auf Reinzucht. Die Welt Haflinger Vereinigung bildet die internationalen Richter aus und legt jährlich eine neue Liste solcher Haflingerexperten auf und sie genehmigt Europa- und Weltausstellungen für Haflinger.

1980 gab es Weltweit etwa 14.000 Zuchtstuten und 720 Zuchthengste, der Gesamtbestand belief sich auf 44.500 Tiere. Im Jahr 2005 deckten weltweit etwa 2000 Haflinger-Hengste ungefähr 45.000 eingetragene Stuten. Es gab im selben Jahr nahezu 250.000 Haflinger. 1980 gab es schon in über 30 Ländern Haflinger, inzwischen sind es über 70.

Arabereinkreuzungen

In einigen Ländern, wie in der DDR, Bayern und den Niederlanden wurden zur Verbesserung der Reitpferdeeigenschaften Araber in die Haflingerpopulation eingekreuzt, während in anderen Länder wie Tirol und Frankreich nur Reinzucht betrieben wurde.

Beim Haflinger Pferdezuchtverband Tirol ist eine Einkreuzung mit einem Pferd einer anderen Rasse ist nach dem Hengst Folie auf Hengstseite nicht erlaubt. Bei Stuten gilt das Schließen des Zuchtbuches 1920. Danach ist keinerlei Fremdbluteinkreuzung erlaubt.Die Welt Haflinger Vereinigung hat ebenfalls Reinzucht zum Ziel, erlaubt aber einen Fremdblutanteil bis zu 1,56%. Tiere mit höherem Fremdblutanteil werden nicht akzeptiert.

Für diese wurden eigene Zuchtbücher als Edelbluthaflinger
 und Araber-Haflinger] eröffnet.

Verwendung 

Freizeitbereich: Haflingergespann vor dem Schlitten

Saum und  Arbeitespferd Arbeitspferde 

Auch heute dient der Haflinger noch als Tragtier zur Versorgung von entlegenen Almhütten oder bei verschiedenen Armeen weltweit. Er wird als Rückepferd in steilen oder weichen Waldgebieten eingesetzt und dient als landwirtschaftliches Arbeitpferd auf Höfen, deren Felder zu steil für den wirtschaftlichen Einsatz von Traktoren sind. Dieser Einsatzbereich ist jedoch sehr beschränkt.

Freizeitbereich

Bei sachgemäßer Ausbildung und Haltung sind Haflinger wegen ihres Charakters besonders für Anfänger geeignet. Im Freizeitbereich werden Haflinger unter anderem für Distanzritte, Kutsch- und Schlittenfahrten eingesetzt.Im Westernreitsport macht der Haflinger eine gute Figur und es ist nicht selten das man Haflinger auf den oberen Plätzen findet. Beim Springen und in der Dressur sind die meisten Haflinger eher für die unteren Leitungsklassen geeignet.

Sport 

Fahrsport

Als „Domäne“ des Haflingers gilt der Fahrsport, wo er sich seit Jahren auch international auf den vorderen Plätzen etabliert hat. Es gibt mittlerweile viele Fahrer, die sowohl 2- als auch 4-spännig auf Haflinger setzen. Daneben hat der Haflinger sich in den letzten Jahren beim Westernreiten bewährt, wo er vor allem in den Disziplinen Trail und Reining seine Stärken ausspielen kann. Er wird in der Westernszene oftmals liebevoll als Alpenquarterbezeichnet.

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